Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Berlin lehnt die vom Bundesarbeitsminister vorgelegten Überlegungen zur Einführung einer Pflicht zum Homeoffice ab.
„Auf der einen Seite gelten zurecht hohe Hürden für die Ausstattung von Arbeitsplätzen, wie die Zurverfügungstellung von Arbeitsstühlen und IT-Arbeitsplätzen, an denen auch das Bundesarbeitsministerium mitgewirkt hat, andererseits sollen jetzt Mitarbeiter ggf. über Monate einfach am Laptop zu Hause arbeiten“, erklärte der Landesvorsitzende der MIT Berlin Christian Gräff heute nach einer Sitzung des Landesvorstandes der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Berlin.
Es entsteht insgesamt der Eindruck, dass Unternehmerinnen und Unternehmer Ihre Mitarbeiter ausschließlich kontrollieren wollen und deswegen nicht für alle Branchen und Berufe das Homeoffice ermöglichen.
„Gerade mittelständische Unternehmer haben eine enge Bindung zu ihren Mitarbeitern und unterstützen die Familie, wo sie nur können“, so Gräff weiter.
„Das Bundesland Berlin hat seine eigenen Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung so schlecht ausgestattet, dass viele Dienstleistungen nicht mehr funktionieren, wie zuletzt das Beispiel der KFZ-Zulassungsstelle zeigt. Der Senat sollte sich gut überlegen, ob er Unternehmen Vorschriften über die des Bundes hinaus machen will. Dies führt zu mehr Politikverdrossenheit. In der gestrigen Sitzung berichteten bspw. Freiberufler, dass Gerichte gar nicht mehr erreichbar sind und an vielen Stellen der normale Geschäftsverkehr mit der Berliner Verwaltung zusammengebrochen ist.“
Daher fordert die MIT Berlin den Senat auf, die ständigen Angriffe gegen die Berliner Unternehmerinnen und Unternehmer einzustellen und seine eigene Verwaltung und Unternehmen besser aufzustellen. Auch mögliche Klagen gegen ein Berliner Gesetz wird aus den Mitgliedsunternehmen der MIT Berlin heraus unterstützt.